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Informationen zum Hochwasserschutz
icon.crdate31.07.2019
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Informationen zum Hochwasserschutz online
Es ist wie mit dem großen Erdbeben in Kalifornien: Es ist überfällig und es wird kommen, aber keiner kann sagen, wann und in welcher Stärke. Die Rede ist von einem Hochwasserereignis, das so heftig ist, dass es rechnerisch nur einmal in hundert Jahren vorkommt. Nürtingen ist in der Vergangenheit immer wieder überschwemmt worden, wenn der Neckar und die Nebenflüsse über die Ufer traten. Zuletzt war dies 2013 der Fall, als der Neckar, die Steinach und der Tiefenbach unter anderem den Festplatz in Oberensingen unter Wasser setzten und der Feuerwehr zahlreiche Einsätze bescherten. Das bislang verheerendste Hochwasser traf Nürtingen im Oktober 1824, das Experten als ein Ereignis einstuften, das nur alle 4000 Jahre einmal vorkommt. Um Bewohner und Gewerbebetriebe zu schützen, ist ein Hochwasserschutz in Form von Deichen und Wänden notwendig, der sich auf einer Länge von insgesamt 10,6 Kilometern von Neckarhausen bis Zizishausen erstreckt. Obwohl es Aufgabe des Landes ist, für diesen Schutz zu sorgen, liegt dessen Augenmerk auf Gewässer erster Ordnung, also größeren Flüssen wie dem Rhein. Da Nürtingen jedoch nicht weitere Jahrzehnte warten will, bis am Neckar ein entsprechender Hochwasserschutz hergestellt wird, geht die Stadt in Vorleistung und übernimmt Planung und Umsetzung der Schutzmaßnahmen. In einem Zeitraum von zehn Jahren soll dieser Hochwasserschutz in sieben Bauabschnitten erstellt werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 25 Millionen Euro, von denen das Land 70% erstattet. Der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt ist für Mitte 2021 anvisiert. Dieser umfasst den von einem hundertjährigen Hochwasser am stärksten betroffenen Abschnitt Nürtingens: das rechtsseitige Neckarufer von der Aubrücke bis zum Gewerbegebiet „Zizishausen“. Um dieses Großprojekt für die Bürgerinnen und Bürger greifbarer zu machen, hat die Stadt Nürtingen eine eigene Homepage eingerichtet. Unter www.hochwasserschutz-nuertingen.de sind zahlreiche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Planungsabschnitten, der Freiraumplanung, Gestaltungsideen und Skizzen und Karten abrufbar. „Der Hochwasserschutz wird uns noch einige Jahre beschäftigen. Daher wollen wir mit diesem Angebot die komplexe Materie verständlicher machen und Verständnis dafür wecken, dass die Planungen und Umsetzungen viel Zeit brauchen, um den zahlreichen Anforderungen an Technik, Optik und Umweltschutz zu genügen“, erläutert der Technische Beigeordnete Andreas Neureuther.