Hauptbereich
Erster qualifizierter Mietspiegel
icon.crdate23.01.2020
Höhere Transparenz der Mietpreise in Nürtingen, Aichtal, Frickenhausen und Wolfschlugen
Erster qualifizierter Mietspiegel für Nürtingen und Umlandkommunen
Die Metropolregion Stuttgart, in deren Einzugsbereich auch Nürtingen liegt, gehört zu den wirtschaftsstärksten Regionen in ganz Europa. Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre hat jedoch Folgen. Dazu zählen ein höherer Lebensstandard, geringe Arbeitslosigkeit, die fast einer Vollbeschäftigung gleichkommt und steigende Löhne einerseits. Andererseits ist die Infrastruktur nicht im selben Maße mitgewachsen, was den Individualverkehr an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. In gleichem Maße wurde der soziale Wohnungsbau vernachlässigt, was heute einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum zur Folge hat. Insbesondere in Großstädten wie Stuttgart und deren Randzonen scheint Wohnen zum Luxus zu werden. Insbesondere Haushalte mit niedrigem Einkommen werden durch ein hohes Mietpreisniveau überdurchschnittlich stark belastet.
Damit unter anderem keine unverhältnismäßig hohen Mietpreise verlangt werden können, erstellt die Stadt Nürtingen erstmals gemeinsam mit den Umlandkommunen Aichtal, Frickenhausen und Wolfschlugen einen qualifizierten Mietspiegel und beauftragt das Institut für empirische Marktanalysen (EMA) mit der Erstellung. Die für jede Kommune individuell erstellten Mietspiegel sollen für Transparenz auf dem Wohnungsmarkt sorgen, indem sie die ortsüblichen Vergleichsmieten zuverlässig abbilden. In Nürtingen wird er künftig als Entscheidungsgrundlage für die Sozialquote im Geschosswohnungsbau für alle neuen Baugebiete herangezogen und bietet generell Rechtssicherheit für Mieter wie auch Vermieter.
Als Auftakt dient eine gemeinsame Veranstaltung mit Vertretern der Kommunen, des Mietervereins, der Vermietervertretung Haus und Grund, der größten Wohnbaugesellschaften, der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und der Volksbank Kirchheim-Nürtingen am 23. Januar. In diesem Rahmen soll der Fragebogen erarbeitet werden, der in den kommenden Wochen an die Vermieter in den Kommunen verschickt wird, um die lokalen Daten zu erheben.
Durch die Kooperation der vier Kommunen wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau insgesamt mit einem Zuschuss von rund 33.000 Euro gefördert.