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Neues Leben im Laurentiushaus
icon.crdate19.05.2021
Stadt nimmt neue Kinderbetreuungseinrichtung in Betrieb
Neues Leben im Laurentiushaus
Es liegt eher unscheinbar und von anderen Gebäuden geschützt in der Johannesstraße. Doch das Laurentiusgemeindehaus der Evangelischen Kirche hat es in sich: Geplant und konzipiert wurde es einst nach der Beschreibung eines Mustergemeindehauses der Bauausstellung in Stuttgart 1908 für soziale und kulturelle Bedürfnisse. 1912 wurde es als evangelisches Vereinshaus errichtet und in der 80er-Jahren in die Liste der Denkmäler Nürtingens aufgenommen. Auch wenn das Gebäude nun schon einige Jahrzehnte erlebt hat, so weht bald wieder ein neuer Wind durch dessen Gemäuer. Nachdem die Stadt das Gebäude für zehn Jahre angemietet hat, um einen Teil des Bedarfs an Plätzen in der Kinderbetreuung abzudecken, werden dort künftig bis zu 44 Kinder in zwei Ü3-Gruppen dem Haus neues Leben einhauchen.
Der Gemeinderat stimmte Ende Juli 2020 einstimmig dem Vorhaben mit einem Kostenvolumen von insgesamt 500.000 Euro zu und in weniger als einem Jahr wurden die Planungen zum Umbau des denkmalgeschützten Hauses unter Berücksichtigung des Brandschutzes im festgelegten Kosten- und Zeitrahmen umgesetzt. Im Erdgeschoss wurde der frühere Gemeindesaal in zwei großzügige und helle Räume für die beiden Gruppen aufgeteilt. Neue WC-Anlagen, eine Küche sowie ein kleines Elternzimmer im Obergeschoss, wo sich auch ein Büro- und Besprechungsraum für die Mitarbeiter befinden, sind an die Bedürfnisse der künftigen kleinen Bewohner angepasst. Im Untergeschoss können die Kinder bei schlechtem Wetter ihrem Bewegungsdrang in einem Turnraum freien Lauf lassen. Im Außenbereich sollen noch zwei Spielgeräte und ein kleiner Sandkasten installiert werden.
„Ich kann mir kaum eine sinnvollere Nutzung dieses Hauses vorstellen und hoffe darauf, dass bald wieder viel Leben hier einzieht“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich bei der Besichtigung der neuen Räumlichkeiten. Architekt Hans Ulrich Kahl versicherte ihm mit einem Augenzwinkern: „Das soziale und kulturelle Leben wird bleiben. Das Durchschnittsalter derer, die diese Räume beleben, wird jedoch rasant sinken.“ Kahl übergab einen symbolischen Hausschlüssel an die Leiterin der Einrichtung Maren Spindler, damit diese den Betrieb am 1. Juni aufnehmen kann. Sie rechnet damit, dass die Plätze der beiden Gruppen bis zum Sommer kommenden Jahres komplett belegt sein werden.