Nürtingen aktuell
Nürtingen aktuell
Geplante Wörth-Bebauung ein Gewinn für die Bürger und die Stadt
Erstelldatum01.10.2012
Die geplante Wohnbebauung auf dem Wörthareal nicht zu verwirklichen, wäre städtebaulich, finanziell und für die Bürger ein großer Verlust. Davon sind die Verantwortlichen im Nürtinger Rathaus zutiefst überzeugt.
Nürtingens Technischer Beigeordneter Andreas Erwerle erinnert sich noch sehr gut an seinen ersten Eindruck vom Wörthgelände. "Das war eine wüste Gewerbebrache mit heruntergekommenen, leerstehenden Gebäuden". Dass sie schon in seinem ersten Amtsjahr 2007 verschwand, war der Verdienst seiner Kollegen und eines vorausschauenden Gemeinderates. Der hatte die Stadt schon Jahre zuvor beauftragt, Sanierungsmittel für verdichtete innerstädtische Wohnbebauung auf dem zwei Hektar großen Areal zu beantragen.
Als die Fördermittel flossen, kaufte die Stadt die Grundstücke, half den letzten Mietern bei der Suche nach Ersatzräumen, riss die alten Gebäude ab und befreite das Gelände von Altlasten. Dann wurden Pläne gemacht, Gutachten eingeholt und immer wieder diskutiert und abgestimmt. Bei zahlreichen Ortsbegehungen, runden Tischen mit Bürgern, Gemeinderats- und Ausschusssitzungen wurde beraten und geprüft. Dabei kam im Kern immer dasselbe heraus: Das Gelände ist wie geschaffen für stadtnahes Wohnen für alle Generationen. Mit fußläufigen Wegen in die Innenstadt, zentral und trotzdem ruhig und grün gelegen.
"Wir können hier dringend benötigten Wohnraum in hoher energetischer und architektonischer Qualität schaffen - und das zu reellen Preisen und Mieten", so Fritz Krämer, Geschäftsführer der Siedlungsbau Neckar-Fils. Die Nürtinger Genossenschaft hatte sich beim Architektenwettbewerb mit ihrem Entwurf mit vergleichsweise zurückhaltender Verdichtung und starker Durchgrünung durchgesetzt.
Mit der aktuellen Planung gewinnen aber nicht nur die künftigen Bewohner, sondern auch alle anderen Bürger. "Wir schaffen einen attraktiven Platz vor dem Museum mit breitem Grünzug und Sichtachse zum Neckar und zur Steinach", versichert Stadtplanerin Heidrun Eissele. Anstelle des schmalen, wenig einladenden Pfades entstehe ein schöner Spazierweg, breit genug auch für Kinderwagen und Menschen mit Handicap. Für die Gestaltung der öffentlichen Parkanlage samt Spielfläche habe man mit Welsner + Welsner den perfekten Partner gefunden, da das Planungsbüro vom Bau des Enzenhardt-Platzes schon Erfahrung mit bürgerschaftlichen Planungsprozessen mitbringt.
Aus Sicht der Stadtplaner bildet die Bebauung des Wörthareals nicht nur einen ordentlichen Stadtabschluss, sondern ist nach der Sanierung des benachbarten Steinachdreiecks auch der nächste logische Schritt auf dem Weg zu einer attraktiven Stadt.
Logisch ist die Bebauung auch aus Sicht des Stadtkämmerers. "Wenn wir das Projekt nicht realisieren, fehlen uns in der Stadtkasse Finanzierungsmittel für Freiwilligkeitsleistungen wie das Jugendhaus, die Kinderkulturwerkstatt oder die Vereinsarbeit", sagt Walter Gluiber. Dabei gehe es auch nicht nur um die 900.000 Euro Sanierungsmittel, die bereits für Grundstückskäufe, Abriss, Sanierung und Planung ausgegeben wurden und im Fall eines Projektstopps ans Land zurückgezahlt werden müssten. Bleibt das Gelände eine Brache oder wird zum reinen Park, kostet das die Stadt laut Technischem Beigeordneten mehrere Millionen Euro.
"Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit den Gremien und den Bürgern ein gutes Konzept erarbeitet haben, und hoffen für die Stadt und ihre Bewohner, dass das Projekt jetzt verwirklicht werden kann", so Andreas Erwerle.