Nürtingen aktuell

Die 18. Auflage der Nürtinger Jazztage vereint Spitzenmusiker aus der Region und weltweit erfolgreiche Künstler, die der Jazzszene das Qualitätssiegel „Musik made in Germany“ aufdrücken. Vom 10. Februar bis 3. April 2019 geben sie ihre Visitenkarten im Rahmen von zehn Konzerten und während zweier kulinarischer Spaziergänge durch die Stadt ab. Mit von der Partie sind nicht nur Künstler, die ihr Debüt bei den Nürtinger Jazztagen geben. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Musikern, welche die intime Atmosphäre dieses Festivals schätzen und von der herausragenden Akustik der Kreuzkirche derart schwärmen, dass sie gerne wiederholt Station in Nürtingen machen. „Die Nürtinger Jazztage bleiben ihren Wurzeln treu und zeigen wie kaum eine andere Veranstaltung dieser Art in der Region, wie groß und spannend die Bandbreite dieser Musikrichtung ist, ohne sie zu verwässern“, erläutert Bürgermeisterin Annette Bürkner. Daher bieten die Nürtinger Jazztage 2019 wieder zahlreiche Spielformen, die von Klezmer über Gypsy Swing bis zu einer Interpretation von Goethes „Erlkönig“ reichen. Den Auftakt bestreitet eine lokale Größe: Iris Oettinger wird mit ihrer Band im Theater im Schlosskeller eine Zeitreise in die Musik der 1920er-Jahre machen. Dort lädt die Woodhouse Jazzband am 10. März zum Jazz-Frühschoppen ein. Einer der besten Gypsy-Jazz-Gitarristen der Gegenwart spielt am 15. Februar ebenfalls im Theater im Schlosskeller auf. Das „Gismo Graf Trio“ begeistert mit einer bestechenden Professionalität, was jedoch nicht mit einem minutiös exakten Abspielen verschiedener Musikstücke gleichzusetzen ist. Im Gegenteil: Gismo Graf versteht es wie kaum ein anderer, den Funken der Begeisterung dank seiner unnachahmlichen Bühnenpräsenz auf sein Publikum überspringen zu lassen. Am 17. Februar wagt sich der Nürtinger „coro per resistencia“ zusammen mit der LE bigband an ein ungewöhnliches Projekt, das im Großen Saal der Rudolf-Steiner-Schule seine Deutschlandpremiere feiert: einer Jazzfassung von Goethes Ballade „Erlkönig“. Dass der Jazz keinesfalls ein Genre für Musikliebhaber jenseits der 40 sein muss, beweist das „Tomasz Kowalczyk Trio“. Die Band macht es den Zuhörern durch melodiöse Kompositionen leicht, den Einstieg in die Spielarten des Jazz zu finden. Am 21. Februar geben sie eine Kostprobe ihres Könnens in der Alten Seegrasspinnerei. Er avancierte zu einem weltweit gefeierten Gypsy-Swing-Gitarristen: Joscho Stephan zeigt am 22. Februar im Club Kuckucksei zusammen mit zwei Mitstreitern, warum seine Alben wiederholt für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert werden und das Publikum in ganz Europa oder den USA seine virtuose Gitarrentechnik feiert. Als Deutschlands bester Jazzdrummer gilt Wolfgang Haffner. Er arbeitete mit Weltstarts wie Al Jarreau oder Pat Matheny zusammen und entführt das Auditorium am 2. März in der Nürtinger Kreuzkirche in eine von spanischen Einflüssen geprägte Klangwelt. Mit seinem neuen Projekt „Kind of Spain“ verbindet er Flamenco und Folklore mit Blue Notes und schafft dabei erstaunlich atmosphärische Harmonien. Judith Nordbrock tritt unter dem Künstlernamen „Junodori“ am 9. März in der Alten Seegrasspinnerei auf. Sie fühlt sich der Singer-Songwriter-Tradition verpflichtet und spannt einen stimmungsvollen Bogen von Balladen über Chansons bis hin zu funkigen Stücken. Den Schlusspunkt setzt eine Band, die schon einmal bei den Nürtinger Jazztagen zu Gast war: „Das David Orlowsky Trio hat international Musikgeschichte geschrieben und bei ihrem Auftritt 2011 eine Begeisterung beim Nürtinger Publikum entfacht, welche den Musikern heute noch gut in Erinnerung geblieben ist. Daher freue ich mich sehr, dass wir das Trio auf seiner Abschiedstour erneut bei den Nürtinger Jazztagen begrüßen dürfen“, führt Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann aus. Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten erspielte sich das Trio einen Namen in der internationalen Jazzszene und heimste zahlreiche Preise, unter anderem den ECHO Klassik im Jahre 2015, ein. Auf ihrer Abschiedstour präsentieren die Musiker am 15. März in der Kreuzkirche ein Best Of, das nicht umsonst den Titel „Milestones“ trägt. Nach dem großen Erfolg beim Debüt vor zwei Jahren erfährt der Nürtinger Jazz-Spaziergang eine Fortsetzung und wird auf zwei Tage ausgedehnt: Am 2. und 3. April dürfen die Teilnehmer ein dreigängiges Menü in drei Lokalen verkosten und werden dabei von drei Ensembles musikalisch begleitet. Das Entrée im Schlachthofbräu bestreitet die Formation „Holz und Haut“ hinter der sich die Geschwister Franziska und Sebastian Schuster, Landesjazzpreisträger des Jahres 2017, verbergen. Für den Hauptgang zeichnet am 2. April Kurt Holzkämper mit seinem Projekt „Pianiotopia“ in Belser’s Restaurant verantwortlich, dessen Jazzmusik lateinamerikanische und elektronische Einflüssen aufweist. Am 3. April spielt dort das Johannes Hopf-Trio mit Swing der 20er- und 30er-Jahre auf. Das Dessert serviert „Colours“ im Abessina. Karten für die Konzerte der Jazztage gibt es ab sofort im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung, Tel. 07022/9464-150 und online unter www.ntz.de/tickets. Das Programm wird auf Wunsch vom Kulturamt zugeschickt (Tel. 07022/75-340) und ist unter www.nuertingen.de abrufbar.