Nürtingen aktuell
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Nürtinger Gestaltungsbeirat diskutiert über Heimareal und Jorderyplatz
Erstelldatum21.01.2013
Der Stadtrundgang und die Vorstellung im Gemeinderat im November waren sozusagen das Aufwärmprogramm für den neuen Nürtinger Gestaltungsbeirat. Mit seiner ersten öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 24. Januar, steigt das vierköpfige Expertenteam nun richtig in die Arbeit in Nürtingen ein. Auf der Tagesordnung stehen mit der Bebauung des Heimareals und der Umgestaltung des Jorderyplatzes gleich zwei interessante Themen, zu denen das Diskutieren lohnt.
"Wir erwarten uns wertvolle Anregungen und Hinweise von diesen ausgewiesenen Fachleuten, die als Externe einen ganz anderen Blick auf Nürtingen haben, als eine Stadtverwaltung oder ein Gemeinderat", sagt der Technische Beigeordnete Andreas Erwerle. In den Gestaltungsbeirat sollen alle stadtbildprägenden Bauvorhaben kommen. Auf der aktuellen Tagesordnung finden sich Themen, deren Realisierung bereits spruchreif ist, deren Umsetzung aber noch nicht planerisch festgeklopft ist.
Als erstes Vorhaben steht der Neubau auf dem Heimareal auf der Tagesordnung. Wegen seiner Lage direkt am westlichen Stadteingang am Fuß der historischen Altstadt bedarf er eines besonderen planerischen Feingefühls. Beim zweiten Punkt, der Umgestaltung des Jorderyplatzes, sind die Positionen ziemlich festgefahren. Hier wurde nur ein Teil des ursprünglichen Wettbewerbsentwurfs umgesetzt, bevor eine Bürgerinitiative den weiteren Umbau stoppte. Gegen deren Alternativkonzept wehrten sich wiederum die Wettbewerbsgewinner. Seither herrscht Stillstand. Damit der Jorderyplatz nicht als "Nürtingens Unvollendeter" in die Geschichte eingeht, nimmt sich nun der Gestaltungsbeirat des Themas an. Direkt damit hängt auch der letzte Punkt zusammen. Am Jorderyplatz ist ein Anbau an die Zentralbar in der Diskussion, der das winterliche Raucherzelt ersetzen soll. Inwieweit sich ein Anbau mit der historischen Substanz des ehemaligen Hausmeisterhäuschens und der städtebaulichen Funktion des Platzes verträgt, soll das Sachverständigengremium ebenfalls beraten.
Der Gestaltungsbeirat wurde 2012 auf Beschluss des Gemeinderates ins Leben gerufen. Dem Gremium gehören die Architekten Prof. Horst Ermel aus Kaiserslautern und Dipl.-Ing. Peter W. Schmidt aus Pforzheim, die Landschaftsplanerin Dipl.-Ing. Sabine Gilcher aus Freiburg sowie der Stuttgarter Stadtplaner Professor Dr.-Ing. Franz Pesch an. Der Gestaltungsbeirat prüft städtische und größere private Bauvorhaben auf ihre architektonische, städtebauliche und gestalterische Qualität hin. Das Gremium arbeitet selbstständig und unabhängig.
Die vierteljährlichen Sitzungen sind öffentlich. Der jeweilige städtische oder externe Bauherr, Architekt oder Investor stellt sein Projekt vor und die Gestaltungsbeiräte hinterfragen und diskutieren die Pläne. Stadträte dürfen Verständnisfragen stellen, Bürger sind als Zuhörer willkommen. "Uns liegt die frühzeitige Beteiligung der Bürger schon im Vorentwurfsstadium am Herzen", formuliert Ivica Lerota, Leiter der Geschäftsstelle Gestaltungsbeirat im Planungsamt, die Idee hinter den öffentlichen Sitzungen.
Die Sitzung des Gestaltungsbeirates beginnt am Donnerstag, 24. Januar 2013, um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses.