Nürtingen aktuell
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37 Bäume im Naturdenkmal fallen für die Sanierung der Teufelsbrücke
Erstelldatum18.02.2013
Wer derzeit im Wald von Hardt unterwegs ist, sieht lauter Bäume mit pinkfarbenen Markierungen. Das sind die Vorboten der geplanten Sanierung der Teufelsbrücke. Um das steinerne Kulturdenkmal zu retten, müssen im ausgewiesenen Naturdenkmal Teufelsklinge eine Reihe Bäume geopfert werden. Der städtische Umweltbeauftragte Jochen Hildenbrand beziffert ihre Zahl auf 37, darunter sind bis zu 30 Meter hohe und gut ein Meter dicke Buchen, Eschen und Ahorn.
"Dieser Eingriff ist schmerzhaft", sagt der Technische Beigeordnete Andreas Erwerle. Doch der Kahlschlag sei unumgänglich, um überhaupt an die Teufelsbrücke heranzukommen und dort die Baustelle samt Gerüst, Sicherung, Material und Baumaschinen einzurichten. Außerdem muss zur Sanierung des Bachbettes Platz geschaffen werden für einen Spezialbagger, der in dem steilen und unebenen Gelände arbeiten kann. Bäume schonende Handarbeit ist hier keine Alternative: "Um das Bachbett zu sichern, werden großformatige Felsbrocken eingebaut. Diese wiegen etwa zwei Tonnen pro Stück", erläutert Erwerle.
Weil ab dem 1. März wieder das Fällverbot gilt, um die ersten brütenden Vögel nicht zu stören, fallen die Bäume noch im Februar. Danach werden zunächst die Brücke und ihre Widerlager stabilisiert und instandgesetzt, in einem zweiten Schritt folgt im Herbst die Sanierung des stark ausgewaschenen und abgetragenen Bachbetts.
Das Ausmaß der Baumfällarbeiten war nicht von vorneherein absehbar. "Erst mit dem Projektfortschritt und der Konkretisierung der Pläne stellte sich heraus, dass es mit ein bisschen Gestrüpp entfernen nicht getan ist", sagt Erwerle. Der Umweltbeauftragte Jochen Hildenbrand legte gegen die Fällaktion sogar ein Veto ein, denn das Naturdenkmal Steilklinge mit Schluchtwald ist einmalig auf der Gemarkung Nürtingen. Doch die Aufsichtsbehörden signalisierten, dass man in diesem Fall den Wert des Kulturdenkmals über das Naturdenkmal stelle. Der Technische Beigeordnete verspricht, aus der Situation das Beste zu machen. "Das Holz wird meistbietend versteigert und der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Sanierung der Teufelsbrücke", so Erwerle.