Nürtingen aktuell
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10. Nürtinger Kinder- und Jugendkulturwochen
Erstelldatum15.09.2020
10. Nürtinger Kinder- und Jugendkulturwoche
Wer erinnert sich nicht an die eigene Schulzeit? Ob nervende Mitschüler, spannende Klassenausfahrten oder fiese Fragen in den Klassenarbeiten: so unterschiedlich die Momente sind, die sich im Gedächtnis eingebrannt haben, so dürfte allen Erinnerungen eines gemein sein: die Vorfreude auf die Ferien. Und in Nürtingen ist diese vor den Herbstferien besonders groß, denn dann sorgen die Nürtinger Kinder- und Jugendkulturwochen für bunte Abwechslung in der eher trüben Jahreszeit. In diesem Jahr feiert die Veranstaltungsreihe, die vom 12. bis 31. Oktober stattfindet, mit der zehnten Auflage ein kleines Jubiläum.
„Nahezu jedes Angebot für Schulklassen war im letzten Jahr ausgebucht und wir bekommen schon seit Wochen Nachfragen zum diesjährigen Programm“, berichtet Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann. „Das bestätigt unser Konzept der Interaktion, durch das sich die Mädchen und Jungen auf spielerische und kreative Weise handwerklich und sportlich austoben können“, so Ackermann weiter. Entsprechend liegt der Schwerpunkt der ersten beiden Wochen auf Veranstaltungen für die Schulklassen.
Am 20. Oktober werden bei einem Streifzug durch die Streuobstwiesen auf dem Ersberg alle Sinne angesprochen, wenn Kinder ab der ersten Jahrgangsstufe entdecken, welche Bedeutung dieses Habitat für die Tierwelt hat.
Nur einen Tag später führt eine Exkursion ins Freilichtmuseum Beuren. Dort wird erklärt, warum es schon zu Zeiten der Urgroßeltern hieß: „Kühe machen Mühe“. Welche Arbeit auf einem Bauernhof früher erledigt wurde und wie diese sich zu heutigen Milchwirtschaftsbetrieben unterscheidet, erfahren Kinder ab der ersten Schulklasse.
Ebenfalls im Freilichtmuseum Beuren steht am 23. Oktober ein ganz besonderes Kulturgut im Mittelpunkt: das Brot. Kinder ab der ersten Schulklasse tauchen zunächst ein in die Geschichte von Gemeindebackhäusern und dann ihre Hände in den Brotteig, aus dem Brötchen gebacken werden.
Im vergangenen Jahr kamen die Kinder-und Jugendkulturwochen erstmals auch in die Klassenzimmer. Die Lesungen der Württembergischen Landesbühne stießen dort auf große Resonanz, sodass dieser Programmpunkt seine Fortsetzung findet: Am 22. Oktober gehen Kinder der ersten und zweiten Klasse mit den „Glücksforschern“ auf Expedition. Dabei erfahren sie wie jeder seines eigenen Glückes Schmied sein kann. Kinder der dritten und vierten Klasse machen am 22. Oktober die Bekanntschaft mit einem ganz besonderen „Dickhäuter“. Tina Müllers Stück über die Ausgrenzung des Nashorns Lou wurde 2017 mit dem Mülheimer KinderStückePreis ausgezeichnet.
Die Corona-Pandemie hatte unter anderem zur Folge, dass statt Urlaubsreisen in ferne Länder der Ferientrip in nahe gelegene Regionen vor der eigenen Haustür verlegt wurde. Das Fahrradfahren hat in diesen Zeiten dabei einen neuen Boom erlebt. Wer da im Falle einer nötigen Reparatur selbst Hand anlegen und bei seinem Drahtesel Erste Hilfe leisten kann, ist fein raus. Bei der Fahrrad-Aktion in der Kinder-Kultur-Werkstatt vom 20. bis 23. Oktober lernen Kinder ab sechs Jahren, wie sie welches Werkzeug einsetzen, um Pannenhilfe zu leisten.
Neu sind in diesem Jahr zwei Stadtführungen: Am 17. Oktober können sich Kinder ab sechs Jahren auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Der Nachtwächter zeigt ihnen, wo die Gefahren im Nürtingen des Mittelalters lauerten. Am 27. Oktober können Kinder ab dem ersten Schuljahr zeigen, was sie über Nürtingen wissen. Bei der Kinder-Stadt-Rallye geht es auf eine spannende Entdeckungsreise durch Nürtingen, während der einige Aufgaben auf ihre Lösung warten.
In der dritten Woche stehen die unterschiedlichsten Workshops und Kurse auf dem Programm, die von Breakdance über Zauberei bis zur Produktion eines eigenen YouTube-Videos, dem Zeichnen eines Comics, Drachenbau oder – passend zur Jahreszeit - dem Schnitzen von Rübengeistern reichen.
Eine besondere Herausforderung war die Organisation der Kinder- und Jugendkulturwocchen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Kinder und Jugendliche erlebten durch die Schulschließungen im Frühjahr und die Kontaktbeschränkungen ungewohnt heftige Einschnitte in ihrem sozialen Gefüge. Daher stand es nie zur Diskussion, in diesem Jahr kein Angebot für diese sensible Zielgruppe zu machen. „Ich freue mich sehr, dass uns nahezu alle Kooperationspartner der vergangenen Jahre bei diesem Vorhaben tatkräftig unterstützt haben und motiviert sind, Kinder und Jugendliche auch unter diesen ungewöhnlichen Umständen mit unterhaltsamen Angeboten an die Kultur heranzuführen“, führt Bürgermeisterin Annette Bürkner aus. So wird auf die Einhaltung der Hygieneregeln streng geachtet. Und auch die Abstandsvorgaben werden bei den Lesungen der Württembergischen Landesbühne eingehalten, denn sie finden in diesem Jahr nicht in der Stadtbücherei statt, sondern ziehen in den Kleinen Saal der Stadthalle K3N um.
Das komplette Programm ist zum Schulstart im Rathaus, Kindergärten, Schulen, den städtischen Einrichtungen sowie bei allen Mitveranstaltern erhältlich. Weitere Informationen und die Broschüre zum Download finden Sie hier.