Nürtingen aktuell

Flüsse sind Lebensadern und Wasser ist ein Element, das magische Anziehungskraft auf uns ausübt. Was kann es also Schöneres geben, als einen lauen Sommerabend mit Freunden oder Familie bei einem kühlen Getränk auf oder entlang des Neckars zu verbringen und dabei noch Live-Konzerte unter freiem Himmel zu genießen? Das Nürtinger Neckarfest macht dies am 7. und 8. Juli wieder möglich. Nach einer Corona-bedingten vierjährigen Pause bietet die fünfte Auflage für alle Besucherinnen und Besucher aus nah und fern ein abwechslungsreiches Programm, das neben zahlreichen Mitmach-Aktionen auch wieder viel Musik und internationale Gaumenfreuden verspricht.
30 Vereine und Gruppierungen, elf Bands und ein DJ auf vier Bühnen sowie rund 900 Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass auf der Festmeile zwischen der Alleenstraße, dem Steinachdreieck und dem Ruderclub keine Langeweile aufkommt. „Ob Groß oder Klein, ob Alt oder Jung – das Nürtinger Neckarfest bringt Generationen zusammen und bietet für Jeden etwas“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich.
Das musikalische Angebot ist so vielfältig und bunt wie die Nürtinger Vereinslandschaft und richtet sich an alle Generationen. Bestens bekannt von der Nürtinger Musiknacht sind „Sonic Love“, die Legenden wie Led Zeppelin oder Deep Purple mit deren Hits der 70er-Jahre wiederaufleben lassen. Die Reutlinger Partyband „Schönis“ begeistern ihr Publikum seit 30 Jahren mit Cover-Versionen aus Rock, Pop oder Schlager und dürfte auch in Nürtingen für ausgelassene Stimmung sorgen. Für eine unbändige Spielfreude ist das Trio „Ponycars“ bekannt, das auf zahlreichen Festivals in Süddeutschland feinsten Rock’n’Roll auf die Bühne bringt. Mit „HochWild“ heizt eine weitere Partyband ein. Ihr Repertoire reicht von Schlager über Rock bis zu Klassikern der 80er- und 90er-Jahre. Weitere Bands, der Shanty-Chor der Neckar-Knurrhähne, die vom Maientags-Umzug bestens bekannten „Die Außergewöhnlichen“ der Musikschule Heilemann, ein DJ sowie die Greenhorn Saloon Dancers und viele weitere Gruppen dürften dafür sorgen, dass selbst das müdeste Tanzbein in Schwung kommt.
Grundsätzlich gilt: Beim Neckarfest ist Mitmachen ausdrücklich erwünscht. Zahlreiche Angebote der Nürtinger Vereine und Gruppen entlang des Neckars animieren zur Bewegung. Abkühlung verspricht ein Tauchgang im Becken der Inseltaucher. Für einen atemberaubenden Panoramablick, aber sicher auch manchen Adrenalinschub sorgt das Abseilen vom Kirchturm. Auf dem Neckar kann nach Herzenslust in Booten und Kajaks gefahren oder auf Boards gepaddelt werden. Wer seine Kraft und Geschicklichkeit unter Beweis stellen will, ist bei den Highlander-Spielen für Klein und Groß bestens aufgehoben. Die Klassiker unter den Kinder- und Jugendangeboten wie das Schieferklopfen und Kinderschminken fehlen ebenso wenig wie die „Chill-Out-Zone“ in der Hessestraße, in der man zwischendurch neue Energie im Liegestuhl tanken kann. Und die kann sich richtig lohnen, denn wer mit seiner Teilnahme an sechs verschiedenen Ständen die Stempel für den Aktivitäten-Pass einsammelt, hat im Rahmen einer Verlosung die Chance auf einen von sechs Einkaufsgutscheinen des Citymarketing Nürtingen e.V. im Wert zwischen 5 und 30€ oder einen von fünf Trostpreisen. Den Pass gibt’s bei jedem Aktionsstand. Den vollständig ausgefüllten Pass kann man bis zum 12. Juli in den Briefkasten des Rathauses werfen oder gleich vor Ort im Festbüro abgeben, das sich im Stadtmuseum befindet. Dort erhalten die Besucher auch alle Informationen rund um das Fest. Alle Helfer der Stadt sind an den blauen T-Shirts mit der Aufschrift: „NT so schee“ zu erkennen.
Auf dem Festgelände wird wieder mit Wertmarken bezahlt. Diese gibt es für 10 Euro, 20 Euro und erstmals für 50 Euro an den Kassenstellen am Steinachdreieck, am Stadtmuseum, in der Wörthstraße und am Ruderclub. Damit wird auch das einheitliche Pfand von je drei Euro für Gläser, Flaschen und Geschirr abgerechnet. Nicht verbrauchte Beträge werden an den Kassenstellen am Samstag, 8. Juli und Sonntag, 9. Juli, bis spätestens 1 Uhr zurückerstattet.
Als das Amt für Stadtmarketing, Tourismus und Klimaschutz bei den Nürtinger Vereinen im November vergangenen Jahres den Aufruf zur Beteiligung am Neckarfest startete, war die Resonanz groß. Doch die Pandemie hat auch dort Spuren hinterlassen, denn mitunter lag das Vereinsleben aufgrund der Beschränkungen monatelang brach: „Es war eine große Herausforderung, die 190 Schichten zum Aufbau der Infrastruktur, der Betreuung der Kühlwägen und der Absperrungen oder für die Bedienung der Gläserspülmaschinen zu besetzen. Doch mit vereinten Kräften ist es uns wieder gelungen, sodass dem Nürtinger Neckarfest nichts mehr entgegensteht. Daher danke ich allen Beteiligten der Nürtinger Vereine, ohne deren ehrenamtliches Engagement das Fest nicht in dieser Form stattfinden könnte“, erläutert Amtsleiterin Bärbel Igel-Goll.
Das Festgelände befindet sich nicht nur entlang des Neckars, sondern auch in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung. Das führte in der Vergangenheit vereinzelt zu manch kritischen Stimmen aufgrund des an diesen Abenden erhöhten Lärmpegels. „Daher geht ein großes Dankeschön auch an alle Anwohner, denn sie unterstützen das Neckarfest mit ihrer Toleranz genauso wie die aktiven Helfer vor Ort.“
Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich eröffnet das Neckarfest am Freitag um 19 Uhr auf der Bühne am Stadtmuseum. Am Samstag geht es um 16 Uhr los. Eine Teilnahme an den Aktionen ist je nach Angebot bis 20 oder 21 Uhr möglich. An beiden Tagen endet das Fest um Mitternacht.
Das „Fest der Vereine“ mit über 30-jähriger Tradition war ursprünglich als Stadtfest im Jahreskalender der Stadt notiert. Um das Vereinsleben intensiver miteinander zu verknüpfen und die Bindung zur Stadt weiter zu verstärken, wurde eine neue Konzeption von der Stadtverwaltung und vom Arbeitskreis der Nürtinger Vereine entwickelt. Im September 2012 wurde diese dann von den Stadträten des Kultur-, Schul- und Sozialausschusses beschlossen. Das ehemalige Stadtfest wurde somit erstmals im Juli 2013 in Form des Neckarfestes umgesetzt. Der einstige Veranstaltungsort - die Innenstadt - zog um an den Neckar. Unter anderem auch deshalb, weil die vielen Aktivitäten auf dem Neckar im Rahmen des Städtewettbewerbs Mission Olympic im Jahr 2011 großen Anklang fanden. Aufgrund dieser Konzeption ist der Stadtbalkon nicht im Festgelände integriert. Das Angebot fällt dennoch kaum geringer aus, denn in der Wörthstraße werden mehr Stände als zuvor platziert und beim Ruderclub zusätzliche Sitzmöglichkeiten geschaffen.

03.07.2023